Íñigo Amézola Blanco

Wenn der gelegentliche Weintrinker an spanischen Wein denkt, kommt ihm meist Rotwein in den Sinn. Dabei sind etwa 50 % der Rebflächen mit Weißweinsorten bepflanzt, und Spanien ist einer der größten Weißweinproduzenten Europas. Natürlich werden große Mengen für die Herstellung von spanischem Brandy verwendet oder in großen Mengen nach Norden verschifft, um den großen deutschen Sektdurst zu stillen, aber in einem Land mit mehr als 2.000 km Meeresküste ist es nicht verwunderlich, dass viel hochwertiger Weißwein produziert wird, und es werden jedes Jahr mehr.

Der Inigo Amézola Blanco 2022 wird zu 100 % aus Viura hergestellt, der vorherrschenden Weißweintraube in Rioja. Die Trauben stammen aus dem Weinberg Maria Antoñana, der auf 460 Metern Höhe in der Nähe der Kellereigebäude liegt und wie das gesamte Anwesen leicht nach Süden abfällt. Der Boden besteht hauptsächlich aus Lehm mit Kalksteineinschlüssen.  Die Reben wurden 1981 in einer sehr geringen Dichte von 2800 Stöcken pro Hektar gepflanzt und auf Drahtrahmen gezogen. Das Weingut praktiziert einen nachhaltigen Weinbau mit natürlicher Düngung und Pflanzenschutz, alle Arbeiten werden von Hand ausgeführt.

Die Weinlese 2022 in der Rioja war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Frühjahr wurde das vegetative Wachstum durch eine Hitzewelle überstimuliert und die Winzer mussten hart arbeiten, um das Gleichgewicht in den Weinbergen zu erhalten. Die übermäßige Hitze im Sommer führte in der gesamten Region zu Stressausfällen bei den Reben, aber die Ankunft kühler Winde vom Kantabrischen Meer vor der Weinlese trug dazu bei, die Reben zu entspannen und sorgte für die nötige Kühle, um die endgültige Reife zu erreichen. Der Ertrag in Amézola war gut und die Qualität der Trauben ausgezeichnet. Die Handlese fand am 18. September 2022 statt und die Auswahl der besten Trauben erfolgte sowohl im Weinberg als auch später im Weinkeller.

Die Trauben für den Íñigo Amézola Blanco wurden in der Kellerei entrappt, gepresst und in Edelstahltanks gefüllt, wo sie 48 Stunden bei niedriger Temperatur mazerierten. Nach dem Pressen wurde der Wein in neue 225-Liter-Fässer aus französischer Eiche gefüllt, wo die spontane Gärung mit natürlichen Hefen begann.  Der Wein blieb weitere 5 Monate auf der Feinhefe in den Fässern und wurde während dieser Zeit einmal wöchentlich aufgerührt. Der Wein wurde mit Albumin geklärt, abgefüllt und gefiltert. Der fertige Wein wurde im Januar 2023 in Flaschen abgefüllt und reifte mehrere Jahre in den Kellern des Weinguts, bevor er im Januar 2025 in den Verkauf kam.