Entstehung eines Weinguts
Der wurde Hof nachweislich jahrhundertlang bewirtschaftet bis er von Jacinto Estevas 1939 erworben wurde. Aber es war sein Enkel, Carlos Esteva, der Can Ràfols dels Caus in eines der dynamischsten Weingüter in Penedès umgewandelt hat. Nachdem er bereits als Jugendlicher den Weinbau auf Mallorca gelernt hat, begann er 1979, das Haus seines Großvaters zu restaurieren und viele der Weinberge und Obstgärten neu zu bepflanzen. Inzwischen ist das Gut auf über 90 ha Rebfläche gewachsen; 2 ha Olivenbäume und 1 ha Mandelbäume kommen dazu. Der größte zusammenhängende Weinberg ist nur 2 ha groß, und während die meisten Reben in den letzten dreißig Jahren gepflanzt wurden, gibt es einen alten Weinberg von Xarel.lo mit 80 Jahre alten Reben.
Der Massif de Garraf im Penedès
Der Boden im Massif de Garraf besteht aus zersetztem dolomitischem Kalkstein mit Einschlüssen von altem Granit und Fossilien. Die Oberbodenschicht ist dünn, arm an Nährstoffen und wasserdurchlässig, so dass selbst junge Reben gezwungen sind, tief in das Kalkgestein einzudringen. Um Erosion zu verhindern, pflügt Carlos nur im Winter und pflanzt zwischen den Rebzeilen lokale Sorten von stickstoffbindenden Pflanzen. Klimatisch ist Can Ràfols dels Caus an der Schnittstelle zwischen Mittelmeer- und kontinentalen Zonen. So genießen die Reben viel Wärme und Sonnenschein während der Wachstumsperiode. Nachmittags mildern Winde vom Mittelmeer die Hitze; nachts kühlt sich der steinige Boden schnell ab und erlaubt den Reben, sich zu erholen.
Ein vielfältiger Betrieb
Die zerklüftete, unwirtliche Landschaft weist viele unterschiedliche Mikroklimata auf, die Carlos durch die Anpflanzung von über 28 Traubensorten individuell genutzt hat. Das Weingut ist seit 2008 biologisch zertifiziert und hat in einigen Weinbergen biodynamische Praktiken eingeführt. Die von Hand geernteten Trauben werden schnell in einen modernen, energieeffizienten Keller transportiert, der tief in das Gestein eingegraben ist. Jede Parzelle und jede Rebsorte wird separat vinifiziert und ausgebaut. Weißweinmost wird gewöhnlich auf der Maische kurz mazeriert, bevor er gepresst wird. Die Rotweine erhalten grundsätzlich eine Kaltmazeration von 10 bis 30 Tagen. Es werden ausschließlich natürliche Hefen benutzt, die im Weinberg und Keller gedeihen und es wird wenig bis gar kein Schwefel hinzugegeben. Je nach Sorte erfolgt der Ausbau im Edelstahltank sowie in Fässern verschiedener Größe und Alter aus französischer Eiche oder Kastanienholz.