Señorio de Amézola Reserva

In vielen Weingüter in Rioja ist es üblich, Trauben aus verschiedenen Teilen dieser weitläufigen Region zu kaufen und zu verscheiden, um den angestrebten Geschmack und die Ausgewogenheit zu erreichen. Die Bodega Amézola de la Mora war jedoch eines der ersten Bodegas in Rioja, das ausschließlich Wein aus eigenen Trauben herstellte, die von Rebstöcken stammten, die direkt neben der Kellerei gepflanzt wurden. So wird sichergestellt, dass die Trauben schnell eintreffen und für die anschließende Weinbereitung frisch bleiben.

Der Señorio de Amézola Reserva ist das Aushängeschild der Bodega. Er ist eine Mischung aus Tempranillo, Mazuelo und Graciano, die aus 10 bis 55 Jahre alten Weinbergen stammen. Diese befinden sich auf weichen, nach Süden ausgerichteten Hängen zwischen den Flüssen Ebro und Najarilla in Rioja Alta, nur 25 km nordwestlich der Regionalhauptstadt Logroño. Die Böden bestehen hauptsächlich aus kalkhaltigem Lehm, in einigen Bereichen auch aus felsigem Kalkstein. Die Rebstöcke wurden in einer geringen Dichte von 3.200 Pflanzen/ha gepflanzt, wobei die älteren Rebstöcke in Kelchform und die jüngeren in Spalierform gezogen wurden. Das Weingut praktiziert nachhaltigen Weinbau wie die Verwendung von natürlichen Düngemitteln und Pflanzenbehandlungen, alle Arbeiten werden von Hand durchgeführt.

2017 war ein schwieriges Jahr für die Winzer in der Rioja. Frost und Hagel im April zerstörten einen Großteil der Ernte: Die Bodega Amézola verlor 40 % der Trauben. Die Vegetationsperiode war ansonsten sehr trocken, nur 410 Liter/m2 Regen fielen im gesamten Jahr.  Trotzdem war der Ertrag gut und die Qualität der Trauben bei der Ernte ausgezeichnet. Die Weinlese erfolgte per Hand vom 16. Bis zum 26.09.2017.

Die Trauben für die Reserva 2017 wurden separat vinifiziert und erst kurz vor der Abfüllung verschnitten. Die Trauben wurden entrappt, gequetscht und in Edelstahltanks gefüllt, wo die Gärung mit natürlicher Hefe spontan begann. Der Most gärte 28 Tage lang bei 28°C auf den Trester (Schalen und Fruchtfleisch der Trauben). Während dieser Zeit wurde der Most zweimal täglich umgepumpt, um die Extraktion der Aromen zu fördern. Nach dem Pressen wurden die Weine für die malolaktische Gärung in Stahltanks belassen, dann abgezogen und in 225-Liter-Fässer aus 60 % amerikanischer und 40 % französischer Eiche gefüllt, wo sie 24 Monate lang ruhte. Die Weine wurden durch natürliche Sedimentation geklärt, dann abgezogen und gefiltert. Um die Oxidation zu verhindern, wurden Sulfite zugesetzt, danach die Cuvée zusammengestellt und die Weine in Flaschen abgefüllt. In den Kellern des Weingutes reiften sie weitere 12 Monate in der Flasche, bevor sie in den Verkauf kamen.